Varianten der Rufumleitung bei Durchwahlanschlüssen (AWS am SIP-Trunk)

Varianten der Rufumleitung bei Durchwahlanschlüssen (AWS am SIP-Trunk)

Wer bislang im ISDN Netz mit einem Durchwahl-Anschluss und einer TK-Anlage arbeitete, der nutzt i.d.R. auch die Rufumleitung einer Nebenstelle auf das Handy.

Durch die IP-Migration ergeben sich hierbei Änderungen, die man vor der Umstellung beachten sollte.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie eine Rufumleitung bei einer Nebenstelle auf ein externes Weiterleitungsziel z.B. Handy realisiert wird.

  1. Partial Rerouting (PR):
    Hierbei signalisiert die TK-Anlagen dem Amt (Vermittlungsstelle) wohin weitergeleitet werden soll. Bei einem Anruf auf die Nebenstelle wir die Rufumleitung direkt im Amt auf das Ziel erfolgen. Es müssen keine zwei B-Kanäle belegt werden, da der Anruf nicht über die Tk-Anlage geht. Die Rufnummer die auf dem Weiterleitungsziel zu sehen ist, ist die Rufnummer des Anrufers, nicht die eigene Rufnummer. Das Leistungsmerkmale ist i.d.R. kostenlos und gibt es nur bei ISDN.
  2. Clip no screening:
    Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Workaround. Die TK-Anlage nimmt den Anruf für die Nebenstelle entgegen und baut eine zweite Verbindung zum Weiterleitungsziel auf. Damit auf dem Ziel nicht die Rufnummer der eigenen Nebenstelle erscheint nutzt man Clip no screening. Damit kann die TK-Anlage eine andere Nummer senden, als die eigene. In diesem Fall wird die Rufnummer des Anrufers übermittelt, damit am Weiterleitungsziel dieses zu sehen ist. Hierbei werden natürlich zwei B-Kanäle belegt. Das Leistungsmerkmal ist i.d.R. kostenpflichtig und gibt es bei ISDN und IP.
  3. Call Deflection (SIP 302) (CD):
    Ist vergleichbar mit Partial Rerouting, nur das dies die Variante für IP-Anschlüsse ist. Funktioniert ansonsten gleich. Wichtig ist nur, das nicht jede TK-Anlage, die PR beherrscht auch CD kann. Deshalb ist es wichtig, bei einem wechsel auf IP darauf zu achten, das die TK-Anlage dies unterstützt. Natürlich nur für den Fall, das es sich um eine IP-TK-Anlage handelt.
    Nutzt man die ISDN-TK-Anlage weiter und verwendet ein Gateway davor, welches auf IP umsetzt, dann muss dieses Gateway die Übersetzung von PR auf CD durchführen.
  4. AWS im Amt:
    Die Umleitung des gesamten Rufnummernblocks kann direkt im Amt erfolgen. Allerdings i.d.R. auf nur ein Ziel. Dies sollte nur erfolgen, wenn z.B. eine Störung des Anschlusses vorliegt. Dies kann bei IP-Anschlüssen oft im Kundencenter eingerichtet werden.
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